Mittwoch, 24. Juni 2009
Můj nejdůležitější den
Viel zu schnell war es auch wieder vorbei, war aber sehr spannend und ich hab schon beschlossen dass ich unbedingt dort arbeiten will nächstes Jahr. Jetzt muss ich es nur schaffen, mich rechtzeitig zu qualifizieren, damit es etwas mehr wird als bei einer Cateringfirma dort Teller zu schleppen. Nachdem ich mich bei unserem Gast drei Mal nach dem ausgeschriebenen Jobs des Youth Coordinators erkundigt habe, hat sie mir ganz deutlich gemacht, dass diese Position eine langjährige Managementerfahrung vorraussetzt. So viel zum Thema jugendgeleitete Entwicklung.
Mittwoch, 27. Mai 2009
Kanoepolo
Ganz schön anstrengend, der Spaß, aber ich brauchs eh. So hab ich jetzt sogar schon ein Hobby hier. Gestern war ich das erste Mal bei den Tschechen spielen, ich frag mich nur ob die nach jeden Training eine so ausführliche "Nachbesprechung" machen.
Montag, 25. Mai 2009
Světlo pro AIDS v Jihlavě
Da war ich nämlich wie gesagt in Jihlava. Als ich um halb 10 dort ankam habe ich mal einen Kaffee bestellt. Mein Chef sagt zu mir, dass dann Pressekonferenz ist und ich was sagen soll. Wir lachen drüber. Dann ist mein piccolo presso (Espresso) gekommen und er hat gemeint wir sollen dann gehen. Ich stürz den Kaffee runter und wir gehen ins Rathaus. Dort, im eichernen Sitzungsaal stehen schon Mikrofone und ein paar Journalisten sind auch schon da. Als mein Chef mich auf den Platz neben sich lotst, realisier ich langsam dass das ernst gemeint war. Und wirklich, ich erzähl dann von Life Ball und International Aids Conference, und da ich unbedingt zitiert werden wollte, habe ich noch einen 0815-Satz von mir gegeben:

Danach formten 1300 Kinder den Schriftzug "STOP AIDS" auf dem riesigen Masaryk-Platz und ließen ebensoviele weiße Luftballons steigen. Das Spektakel war dann recht schnell wieder vorbei. Ich bin dann nach dem Mittagessen noch drei Stunden mit Martin und Oldřich, meinen Kollegen aus der Präventionsabteilung, im windig-sonnigen Jihlava herumspaziert. Na, gut spaziert sind wir eine halbe Stunde, dann haben wir uns ins endlich gefundene Café gesetzt.
Donnerstag, 21. Mai 2009
Bez peněženky
Für alle, denen es jetzt auf der Zunge liegt: Ich weiß! Ich weiß, dass man das nicht tut! Danke!
Ich muss aber den/der Glücklichen mit meinem Geld auch dankbar sein, dass nur die Geldtasche weg war: Sowohl Laptop als auch österreichisches und tschechisches Handy waren noch da.
Mit der Arbeit da renkt es sich anscheinend langsam ein, die letzten zwei Tage hatte ich richtig was zu tun. Also kein Stress, oder so, sonder wirklich halt "was zu tun", nicht mehr. Aber das hat mich sehr gefreut, außerdem ist ein neuer Klient da, aus Deutschland, dem soll ich helfen Kontakt zu Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen herzustellen. Da kann ich glatt mal was anwenden was ich beim Studieren gelernt hab. Ich glaub darum ging es doch in diesem Praktikum. Ich weiß es echt nimmer.
Morgen fahr ich nach Jihlava (Iglau), dort ist eine größere Gedenkveranstaltung geplant. Bin schon gespannt. ÖBB-Ausweislos wie ich bin fahr ich jetzt mit dem Bus, was noch ein wenig billiger als Zug ist. Zurück von Wien bin ich auch mit Student Agency, um 13,60 bringen die einen bei Kaffe und Film in 4,5 Stunden nach Prag. (hint, hint) Filme waren halt Mr. Bean und eine vom tschechischen Bravo gesponsorte Teenagerkomödie, ganz schlimm. Das versprochene Wlan hab ich nicht gefunden.
Montag, 4. Mai 2009
Arbeitsarm
Corinna war am Wochenende wieder da und wir hatten wieder wunderschöne Prag-Tage, bei möglichster Vermeidung des mit Touristen befallenen Stadtzentrums. Dabei haben wir die schönsten Parks entdeckt, die schönsten Aussichten, einen authentischen Inder und andere empfehlenswerte Lokale, sowie den etwas merkwürdigen Fernsehturm mit gruseligen Babys drauf. Von tschechischer Küche habe ich für erste genugt, ab jetzt gibts Salat. Grund dafür war ein extremes Stelzen-Gelage.
Das kommende Wochenende ist auch wieder ein langes, so werd ich wieder einen Ausflug nach Wien machen, wo wir, übrigens, jetzt ganz offiziell auf Wohnungssuche sind. Außerdem werd ich mir noch ein paar Bücher mitnehmen.
Freitag, 24. April 2009
Re: Wie zieht man ein Kondom über den Kopf?
Dass es mit pubertierenden Burschen oft sehr schwierig ist, Sexualität nicht unbedingt ernsthaft, aber zielführend, zu besprechen weiß ich aus guter Erfahrung. Besonders in der Anwesenheit von gleichaltrigen Mädchen, aus diesem Grund werden die Workshops der Aids Hilfe Wien in der Regel in getrennten Gruppen geführt.
Aber was sollen 13jährige wirklich mit Kondomen machen? Prinzipiell halte ich es für ganz sinnvoll, wenn Jugendliche sich mit Safer Sex auseinandersetzen bevor eigene Sexualität entdeckt und gelebt wird. Dazu gehört auch, dass man sich mit dem Material dazu vertraut macht und, ja, übt.
Aber eben so ist das erste Mal mit 17 ein Durchschnittswert, das heißt es gibt auch Ausreißer in beide Richtungen. Man kann jetzt sagen, Kondome gibt es erst ab 16, nur geht man damit an der Realität vorbei. Auch wissenschaftliche Studien haben nicht belegen können, dass das Verteilen von Kondomen einen verfrühten Beginn der sexuellen Aktivität anregt.
So, aber jetzt dann schreib ich wieder über Prag.
Wie zieht man ein Kondom über den Kopf?
Zunächst: Hände weg von einer Schere, einem Messer oder sonstigem spitzen Gegenstand beim Öffnen der Packung! Das könnte den dünnen Gummi beschädigen. Das Kondom lässt sich mit den Fingern sehr einfach aus der Packung holen. Merke: Kondome sind zum sofortigen Gebrauch bestimmt. Sonst trocknen sie aus. Am Besten schiebst du den Gummi in der Packung ein wenig zur Seite und reißt sie dann an der Perforierung auf. Schiebe es dann aus der Packung raus, und entrolle das Kondom auf deiner Hand. Dann fährst du mit beiden Händen in den Gummi rein und und dehnst es vorsichtig. Wenn du das Kondom zirka eine Handbreit auseinander gezogen hast, dann stülp es über den Hinterkopf und zieh es langsam über Stirn, Augen und Nase. Wenn du einen kleinen Kopf hast könntest du es noch weiter hinunterrollen, davon rate ich aber dringen ab. Für die richtige Anwendung sollte eine ausreichende Luftversorgung zu jeder Zeit vorhanden sein.
Wenn das Kondom richtig um den Kopf herum dicht schließt, solltest du in der Lage sein, Luft durch den Mund einzuatmen und durch die Nase wieder aus. So kannst du das Kondom auf dem Kopf aufblasen, du bekommst eine richtig schöne Roswell-Außerirdischen-Stirn. Vermeide das Kondom zum Platzen zu bringen, da der Knall sehr laut auf die Ohren geht. Nachdem der Spaß vorbei ist, das Kondom wieder vom Kopf runterziehen, einen Knoten reinmachen (aus Übungszwecken) und in den Restmüll. Wenn du nicht willst, dass deine Eltern das Kondom im Müll finden, wickle es in ein Taschentuch. Auf keinen Fall wirf es ins Klo, Kondome neigen dazu wieder raufzuschwimmen oder Verstopfungen auszulösen. Keine Mutter wird die rotzigen Taschentücher des Kindes auf Kondome untersuchen.
Eigentlich wollte ich jetzt noch ein Video dazu posten. Aber die auf Youtube sind alle so blöd, mit denen will ich eigentlich nichts zu tun haben.
Dienstag, 21. April 2009
Angefangen
Das waren:
- 3 deutsche E-Mails erklärt
- 2 deutsche Anrufe getätigt
- 4 englische Testergebnisse erklärt
- 4 h auf einer Messe herumgestanden
Montag am Nachmittag und Mittwoch Vormittag gibt es die Möglichkeit einen bezplatné anonymní testovaní na HIV protilátky (kostenlosen und annonymen HIV-Antikörper-Test) zu machen, die výsledků (Resultate) können dann am Montag darauf abgeholt werden. Testergebnis zurückgeben ist eigentlich total schön. Die meisten sind ja doch negativ und es ist spannend die unterschiedlichen Reaktionen zu beobachten.
Hier ist übrigens ein Link zur englischen Version der Homepage der ČSAP:
www.aids-pomoc.cz/english.htm
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Montag, 20. April 2009
Angekommen
Donnerstag sind wir (Corinna und ich) mit nur drei Stunden Verspätung aufgebrochen und durchs sonnige Weinviertel und über die Autobahn Ruckzuck in Prag gewesen. Was macht man wenn man in ein anderes Land kommt, um Kultur und Küche kennenzulernen? Wir sind mal zu Ikea, nur umfestzustellen, dass ich nichts brauche.
Denn meine Wohnsituation sieht wie folgt aus: Ich wohne direkt im Dům světla (Haus des Lichts) der Česká společnost AIDS pomoc (Tschechische Aids Hilfe Gesellschaft) im Prager Stadtteil Karlín. Bei dieser Einrichtung mache ich auch mein 15wöchiges Pflichtpraktikum für mein Studium. Das Angebot ist recht vielfältig, was mich jetzt mal am meisten betrifft ist das betreute Wohnen für Menschen mit HIV+ und die zweimal wöchentliche Testmöglichkeit.
Im Vorfeld war besprochen worden, dass ich in ein neu renoviertes Zimmer ziehen kann, dieses war bei meiner Ankunft natürlich nicht fertig. Stattdessen habe ich meine Zelte im Büro des Ehrenamtlichen-Koordinators aufgeschlagen, was uns beide nicht wirklich freut. In ihm, einen sehr sympathischen jungen Tschechen mit ausgezeichneten Deutsch-Kenntnissen, habe ich glaube ich einen verlässlichen Mitstreiter bei der Suche nach einem besseren Zimmer gefunden. Obwohl ich sagen muss, dass nachdem er das Feld geräumt hat, ist das Zimmer eigentlich eh spitze, vor allem mit dem Riesen-Schreibtisch mittendrin. Naja, da auf Grund akuten Geldmangels eh nicht mit einer baldigen Fortführung der Bauarbeiten zu rechnen ist, habe ich begonnen ein paar Schränke umzuräumen um Platz für mein Zeug zu schaffen.
Das Wochenende war sehr touristisch geprägt, Václavské Náměstí (Wenzelsplatz), Malá Strana (Kleinseite), Petřín (Laurenziberg) und Karlův Most (Karlsbrücke) wurden abgeklappert, dabei wurde eine ganz intensive Beziehung zu meinem Lonely Planet (Reiseführer, Anm.) von Prag begonnen. Wir mussten feststellen, auch wenn wir uns das Gegenteil noch so fest einreden, dass Tschechien wirklich schon auf unserem Preisniveau ist.
Sonntags haben Corinna und ich bei wunderschönem Frühlingswetter einen Ausflug nach Kutná Hora (Kuttenberg) unternommen und einen gemütlichen Abschiedstag abgehalten. Ein liebes kleines altes Städtchen, das fast, wirklich fast, die Hauptstadt von Böhmen geworden wäre, aber dann doch ein liebes kleines altes Städtchen geblieben ist.
Leider musst Corinna von Kutná Hora aus auch schon wieder nach Hause, deswegen mussten wir am dortigen Bahnhof Abschied nehmen. Wir zwei StrohwitweN/r (o.s.ä.) tun uns ziemlich leid, aber wir sehen uns Freitag schon wieder. Liebe EZA-PraktikantInnen, hört bitte bei eventuellen Gejammere meinerseits über Heimweh und Partnerentwöhnung nicht hin!
Ich bin aber froh, dass ich die Möglichkeit habe eigentlich jederzeit nach Hause zu können, auf der anderen Seite hoffe ich aber, dass ich die nächsten vier Monate nicht im Zug verbring.
Ich werde versuchen, alle paar Tage/Wochen was zu erzählen. Freut mich wenns wen interessiert, und wenn nicht tu ich mir zumindest leichter beim Praktikumsbericht schreiben.
Pozdrav z Prahy,
Romed